Ein Grund, warum ich mich mit den physikalischen Zuammenhängen beim Fliegenwurf ausgiebiger beschäftigt habe, waren Berichte und Videos, in denen die Eigenschaften einer starren Fliegenrute bezüglich des Formens enger Schlaufe und der Wurfweite gelobt wurden. Zu dieser Zeit besaß ich eine sehr steife, wenig biegsame Fliegenrute, die einerseit zwar enge Schlaufen formte, die zu werfen mich andereseits aber auch sehr anstrengte und viel Kraft kostete. So konnte ich mir vorstellen, dass es noch anstrengender und mühsamer sein musste, eine starre Fliegenrute „Broomsick„ zu werfen.
Umso mehr war ich verwundert, dass in Foren viele Eigenschaften von starren Fliegenruten gelobt wurden. Das entsprach so überhaupt nicht meinen Vorstellungen vom Fliegenwerfen. Für mich war es immer erstrebenswert, die Fliegen mit so wenig Aufwand wie möglich ins Ziel zu bringen. Mag sein, dass mit der starren Fliegenrute engere Schlaufen geformt werden können. Mag auch sein, dass mit starren Fliegenruten eine etwas größere Wurfweite erreicht werden kann. Doch wenn der Preis für eine vielleicht 5% höhere Wurfweite ein über 50% höherer Aufwand ist, dann bin ich persönlich nicht bereit, diesen zu zahlen. Nur für den turniermäßigen Distanzwurf, bei dem die 5% größere Wurfweite über Sieg und Niederlage entscheiden, würde ich für eine kurze Zeit eine sehr schnelle, fast starre Fliegenrute in die Hand nehmen.